Interner Bereich

Taizé 13.5.-17.5.2015

Eine kleine fröhliche Gruppe machte sich am 13.5. auf den Weg nach Taizé, einem kleinen Dorf in Frankreich, wo sich jede Woche Jugendliche aus der ganzen Welt zum gemeinsamen Beten, Singen und Austauschen treffen. Trotz verpasster S-Bahnen und Stau an der letzten Péage war die Stimmung durch die Vorfreude ausgezeichnet! Abends um kurz nach acht waren wir endlich am Ziel und bauten – trotz der ernsthaften Versicherungen eines Bruders, dass es in einer Stunde noch immer hell sein werde – unser kleines Zeltdorf auf.

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Eine Stunde später bekamen wir im Dämmerlicht das erste Abendessen und damit auch einen kleinen Vorgeschmack auf das Essen in Taizé, das immer folgendermaßen abläuft: Alle stellen sich in einer langen chaotischen Schlange an.
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Ist man an der Essensausgabe angekommen, wird zunächst das Mealticket an der entsprechenden Stelle abgerissen, dann bekommt man ein Tablett, von einer zweiten Person einen Plastikteller, die dritte Person gibt einem einen mehr oder weniger großen Schlag warmen (und meist erstaunlich leckeren) Essens auf den Teller, anschließend wird das Tablett von etwa drei weiteren Personen noch mehr befüllt mit Brot, Obst, Käse und einer kleinen Süßigkeit. Dabei sind alle freundlich und gut gelaunt und wünschen in verschiedenen Sprachen guten Appetit.
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Jeder Tag in Taizé beginnt um 8:20 Uhr mit dem Morgengebet in der schönen Kirche. Während der Gebete wird wenig gesprochen, aber viel gesungen: Kurze, einprägsame Lieder, die uns als Ohrwürmer sicher noch ein paar Wochen begleiten werden, werden oft wiederholt, während die Brüder verschiedene Texte als Solostimme darüber singen. In jedem Gebet gibt es außerdem eine Zeit der Stille. Während dieser 5-7 Minuten hört man selbst bei 2000 Jugendlichen, die über Himmelfahrt in Taizé waren, höchstens jemanden husten.
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Nach dem Morgengebet gibt es Frühstück für alle. Dieses besteht aus einem Brötchen, einem kleinen Stück Butter, zwei länglichen Schokoladenstücken und einer Schüssel Kakao oder Tee. Mit Hilfe der Schokoladenstücke lässt sich die Butter hervorragend auf den Brötchen verteilen!
Um 10 Uhr durften wir zur Bibeleinführung bei Bruder Philipp nach Zelt T gehen. Bruder Philipp gab allen einen Überblick über den Tag und sprach anschließend kurz über einen Bibeltext. Am Donnerstag beschäftigten wir uns mit der Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll, am Freitag mit der Fußwaschung, und am Samstag – der eindrücklichsten Bibeleinführung – mit der Zusage „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.“
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In Kleingruppen wurden die Bibeltexte hinterher vertieft und auf das eigene Leben bezogen – und natürlich machten wir mit den Kleingruppen auch Spiele und sprachen über Gott und die Welt!
Nach dem Mittagsgebet um 12:20 Uhr gab es Mittagessen.

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Die Nachmittage liefen immer etwas unterschiedlich ab. So sollten die Kleingruppen am Donnerstag den Text von der Ehebrecherin auf heutige Situationen übertragen, diese in ein Theaterstück packen und es zwei weiteren Kleingruppen vorspielen. Dies klappte mehr oder weniger gut…
Am Freitag Nachmittag musste die eine Hälfte putzen, und die andere Hälfte durfte die interessante Erfahrung machen, 45 Minuten in Stille zu verbringen. Auch wenn das zunächst anstrengend und langweilig klang, fanden hinterher alle, dass es gar nicht so schwer und außerdem wirklich schön war. Beim Putzen hatten wir alle Glück – keine von uns wurde zu den Duschen oder Toiletten abkommandiert, sondern wir durften Zelte ausfegen bzw. Müll sammeln. Am Samstag Nachmittag wurden die Hälften dann getauscht, so dass die, die Freitags gearbeitet hatten, nun in die Stille gehen konnten und umgekehrt.
Am Samstag fand außerdem ein Gespräch mit Bruder Timothée aus Freiburg statt, der Fragen rund um das Leben in Taizé beantwortete.
Nach diesen verschiedenen Aktivitäten gab es um 17:00 Uhr Tee – sehr süß und je nach Außentemperatur kalt oder heiß – und ein kleines süßes Gebäck. Die Zeit bis zum Abendessen um 19:00 Uhr konnte jeder so verbringen, wie er wollte. Um 20:30 Uhr endet der Tag in Taizé mit dem Abendgebet, nach dem noch lange weitergesungen wird. Besonders gut gefiel uns allen die Nacht der Lichter am Samstag Abend, bei der ein kleines Osterfest gefeiert wird. Jeder bekommt eine Kerze, so dass die ganze Kirche hell erleuchtet ist.
Am Sonntag Morgen mussten wir leider unsere Zelte wieder abbauen. Nach der Eucharistiefeier ging es wieder in Richtung Heimat.
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Wir hatten vier wunderschöne Tage und hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder nach Taizé fahren können!

Bericht: Julia Kautz
Fotos: Jana Morgenroth, Julia Kautz

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