Interner Bereich

Interkulturelles Lernen - Ein Intensivkurs bei unserer Partnerschule in Taipeh

Das Unterriedener Original, der Austausch mit der Yong-Ping-Highschool (YPHS) in Taipeh/Taiwan, jährt sich nun zum achtzehnten Mal, zum neunten Mal besuchten Schülerinnen und Schüler Land und Leute. Eine - für die vielen Eindrücke viel zu knapp geratene - Text- und Bildcollage unternimmt den Versuch, diese intensive Zeit und den Wert dieses Austauschprogramms dem interessierten Leser zu vermitteln. Die Beiträge stammen von allen beteiligten Schülerinnen und Schülern sowie von Frau Ilgenfritz und Herrn Pfeiffer. 

"Wir sind damals nicht über Bayreuth hinausgekommen" bemerkte eine erstaunte deutsche, ca. 40-jährige Touristin am Stuttgarter Flughafen, nachdem sie auf ihre Nachfrage hin erfuhr, dass wir auf dem Weg zum Schüleraustausch nach Taiwan sind. Wir, das sind 20 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 und 11 sowie Frau Ilgenfritz und Herr Pfeiffer, die allesamt zum ersten Mal an diesem Programm teilnahmen - begleitet wurden wir von der taiwanerfahrenen, ehemaligen Lehrerin Frau Petra Berger.

Das Erstaunen der Frau am Flughafen hat ja seine guten Gründe, denn um außerschulische Lernorte zu besuchen, anderen Schülerinnen und Schülern zu begegnen oder um in einer an der Schule erlernten Fremdsprache zu kommunizieren, muss man ja nicht unbedingt nach Fernost. Ist es einer Schulgemeinschaft jedoch wichtig, interessierten Schülerinnen und Schülern eine interkulturelle Begegnung zu ermöglichen, bietet Taiwan, bietet unser Austauschpartner in Taipeh alles, was man sich für die Förderung des interkulturellen Lernens wünscht.
Einen Tag nach unserer Ankunft schreibt eine Teilnehmerin unserer Gruppe:
"Unternimmt jemand eine Reise um die Welt, oder zumindest an das andere Ende der Erde, gibt es so Vieles zu beachten. Ist diese Reise dann nicht nur eine Reise von Hotel zu Hotel sondern ein Austausch, wie wir ihn erlebt haben, wachsen die Herausforderungen. Dann steht man nicht nur vor solch schweren Fragen wie: Was packt man ein? Welche Geschenke bringe ich mit? Welches Verhalten ist dort angemessen? Wenn ich mich an Knigge halte, ist das dann höflich? Was könnte ein gutes, aber bloß kein kitschiges Souvenir sein? Und wie vermeide ich Probleme beim Zoll? Wie soll ich mich mit Menschen - vielleicht mit den Eltern meines Austauschpartners - unterhalten, die weder deutsch noch englisch können? Diese Fragen stellen für gewöhnlich zwar keine unlösbaren, doch auch nicht immer unkomplizierten Probleme dar. Doch die eigentlichen Herausforderungen liegen ganz wo anders. Schon Kleinigkeiten können sich dabei zu echten Hürden entwickeln."

Es folgt eine Zusammenschau unserer neun Tage in Taiwan:

Nach den ersten relativ entspannten 11,5 Stunden im Flugzeug, begann für viele von uns ein Albtraum. Es gab immer wieder Turbulenzen, die manchen von uns ganz schön auf den Magen schlugen. So war die Freude umso größer, als wir endlich das Flugzeug verlassen durften!
Die Übelkeit und Schwindelanfälle dauerten bei den Meisten auch noch am Flughafen in Taipei an. Das neue Klima und die Luftfeuchtigkeit machten die Situation nicht besser.

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Der Blick auf unsere Flugroute machte uns allen nochmals deutlich, dass wir tatsächlich "um die halbe Welt" flogen.
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Die Sonne und ein atemberaubender Blick begleitete uns, bis wir der Nacht entgegen und in sie hinein flogen, um dann bei einer Zeitverschiebung von sechs Stunden am frühen Morgen in Taipeh zu landen.
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Mit dem Austritt in den Ankunftsbereichs des Terminals begann die typisch taiwanische Gastfreundlichkeit. Unsere "Zweitpartner" und die betreuenden Lehrerinnen der YPHS hatten sich um 4.30 Uhr in der Früh aus den Federn gemacht, um uns - individuell und natürlich mit Geschenken bestückt - am Flughafen zu begrüßen. Alle deutschen Teilnehmer, die im vergangenen Jahr einen taiwanischen Gast beherbergten, bekamen neben ihrem Austauschpartner, bei dem sie untergebracht waren, noch einen zweiten Partner an die Seite gestellt. Diese begleiteten uns dann meistens auf unseren Exkursionen, während die "Erst-Partner" in dieser Zeit die Schulbank drückten.
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Damit wir erst gar nicht auf die Idee kamen, der Müdigkeit und dem Jetlag zum Opfer zu fallen, begann unmittelbar nach dem Einstieg in unseren Charterbus das intensive Programm dieses Austausches. Noch bevor wir unsere Erstpartner und die Schule zu Gesicht bekamen, fuhren wir schnurstracks in eine der größten Porzellan- und Keramikmanufakturen Taipehs, die Führungen und Workshops für Besuchergruppen anbieten. Jede und jeder von uns bemalte noch vor dem Mittagessen eine Tasse und ließ diese im Ofen brennen.
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Schülerlotsen, Polizeischutz, ein Banner unserer Partnerschaft, ungeduldige "Erstpartner" samt Familien sowie eine "Welcome-Party" erwarteten uns an der Yong-Ping-Highschool.

Die Yong-Ping High School in Taipei liegt im Zentrum der Stadt und zunächst meint man daher auch, dass sie für die Schüler schnell und gut zu erreichen ist. Für einige trifft dies auch zu, denn viele kommen mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn.
Während für manche der Schulweg zu Fuß nur 10 Minuten beträgt, fahren viele auch 90 Minuten mit der Metro, um die Schule zu erreichen. Natürlich kann das auch in Deutschland mal der Fall sein, aber trotzdem haben die taiwanesischen Schüler eine ganz andere Auffassung von "um die Ecke wohnen". Dies liegt in erster Linie offensichtlich an der Größe dieser Stadt, und dementsprechend hoch ist auch die Anzahl der Bewohner und somit auch die der Schüler. Über 3000 Schüler gehen auf die Yong-Ping und sie besteht aus 82 Klassen, für deutsche Verhältnisse enorm groß, doch für Taiwaner ganz normal.
Innerhalb dieser Klassen lernen die Schüler Disziplin, welche man auch deutlich spürt. Jeder möchte der Beste sein und die Anderen übertreffen, wofür die Schüler auch oft in Kauf nehmen, ihre Freizeit auf ein Minimum zu reduzieren. Viele lernen schon früh weitere Sprachen wie Englisch oder Japanisch, um auch international weiterzukommen. Es wird in der Schule auch Deutsch unterrichtet, was den Schülern sehr gefällt.
Denn auch in der Schule ist zu spüren, wie sehr die Taiwaner von der westlichen Kultur und vor allem von Deutschland beeindruckt sind, und viele wollen Deutsch lernen, um später hier in Deutschland studieren zu können. Aus diesem Grund ist für die Schule der Austausch mit dem Gymnasium Unterrieden sehr wichtig, denn so können schon viele Eindrücke gesammelt werden und internationale Verbindungen hergestellt werden.
Doch die Yong-Ping hat nicht nur in Deutschland eine Partnerschule, auch mit Japan, Malaysia und Südkorea erfolgen regelmäßige Austausch-Programme.
Es soll den Schülern möglich sein, andere Kulturen besser kennenzulernen, und sich so in ihrer Zukunft anderen Bürgern der Welt öffnen zu können und erfolgreich zu sein, egal in welchem Land sie sich befinden. 

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Die Wiedersehensfreude war groß.
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Die Schulleiterin der YPHS, Mrs. Liu, begrüßte uns und eröffnete die Welcome-Party, die durch Ansprachen, Snacks und viele, viele Geschenken gestaltet wurde.

Noch am ersten Abend machten sich einige Gastfamilien mit ihrem Neuankömmling auf, Taipeh, den New-Market oder den Taipeh-101 (derzeit das vierthöchste Gebäude der Welt) zu besuchen, auch wenn es sich empfahl, früh zu Bett zu gehen, denn am nächsten Tag machten wir uns gleich auf, in einer dreitägigen Bustour ganz Taiwan zu bereisen.

Zu der Wohnsituation in den Gastfamilien schreibt ein Schüler:
"Wir haben bemerkt, dass die Wohnsituationen der verschiedenen Austauschschüler sehr unterschiedlich waren. Teilweise gab es kein Bett, sondern es wurde nur mit einer dünnen Matte auf dem Boden geschlafen, teilweise hatten die deutschen Austauschschüler sogar einen eigenen Raum und ein großes Bett für sich. Auch wurde bemerkt, dass es bei manchen Austauschschülern im Badezimmer nicht einmal eine Dusche gab, andererseits waren manche Wohnungen und Häuser klinisch sauber („man hätte vom Fußboden essen können“). Die Wohnsituationen steckten also voller Gegensätze. Auch in den Gastfamilien gab es sehr unterschiedliche Reaktionen auf die Austauschpartner. Wir haben oft miterlebt, dass die Familien sehr herzlich und gastfreundlich waren, obwohl sie oft nicht einmal Englisch sprechen konnten. Es gab aber auch Familien, die anscheinend nicht wirklich etwas mit den „foreigners“ anfangen konnten und sich daher lieber zurückhielten, was aber nicht weiter tragisch war, weil man durch das dichte Programm und die Aktivitäten mit dem Austauschschüler am Wochenende eh mehr als genug zu tun hatte.
Es gab jedoch auch viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel was das Essen betraf, wurde in vielen Familien kaum oder gar nicht zuhause gegessen, sondern nur auswärts (Breakfastshop, Restaurants, night market etc). Sehr beliebt war es dagegen, abends, wenn man nach Hause kam, noch Obst anzubieten.
Außerdem haben wir bemerkt, dass nur ca 50% der Gastfamilien ein Auto besaßen. Dafür besaß fast jede Gastfamilie einen Flachbildfernseher, was uns natürlich sehr verwundert hat. Ein Flachbildschirm, aber kein "richtiges" Bett?
Ein ganz wichtiges Thema ist natürlich noch das Schenken: Wie jeder bemerkt hat und uns vorher auch schon gesagt wurde, sind praktisch alle Taiwaner total begeistert von Geschenken. Sowohl sie zu bekommen, als besonders auch, diese zu verteilen. Die meisten deutschen Austauschschüler sind mit deutlich mehr Geschenken im Gepäck nach Hause geflogen, als sie mitgebracht hatten. Herr Pfeiffer beispielsweise, der auch für die offiziellen Begegnungen ca. 20 kg Geschenke mit im Gepäck hatte, kam mit insgesamt 54 kg "Rückgeschenken" für sich, Frau Fuchs und die Schule wieder zurück.

Große Unterschiede gab es auch in der Freizeitgestaltung. Teilweise verbrachten die deutschen Austauschpartner die ganze Freizeit mit ihren Gastfamilien und lernten manchmal sogar noch andere Verwandte kennen, teilweise wurde ihnen sehr viel Freiraum gelassen, soll heißen: Die Austauschschüler und ihre taiwanesischen Partner unternahmen nichts mit dem Rest der Familie. Das sind jetzt natürlich nur die beiden Extreme, es gab auch viele ausgewogene Verhältnisse."

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Busreisen in Taiwan sind zwar ebensolchen in Deutschland sehr ähnlich, doch gibt es drei entscheidende Unterschiede: Fast alle Reisebusse sind "Karaoke-Busse". Sie bieten eine große Anzahl von Karaoke-Playbacks, ausreichend Bildschirme für die Musikvideos mit Untertitel (auch in englischer Sprache) sowie ein Funkmikro, das fröhlich durch die Reihen wandert, damit jedes Talent sein Bestes geben kann. Zum Zweiten war unser Bus mit der sehr agilen und spiellustigen Reiseleiterin "Flower" ausgestattet, die reisemüde Schülerinnen und Schüler gerne mit Spielchen die Zeit vertrieb. Schließlich begegnete uns in diesem Bus noch ein Klimawunder: Herrschten draußen Temperaturen über dreißig Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von annähernd 100 Prozent, bot die Klima-Anlage (Made in Taiwan) innerhalb des Busses beständige 18 Grad und staubtrockene Luft. Insbesondere der Nasenschleimhaut unseres Vice Principals (wie Herr Pfeiffer in Taiwan gerne angesprochen wurde), war das alles etwas zu viel. Er musste während unseres Aufenthalts dreimal in die Klinik, weil er sein Nasenbluten nicht ohne medizinische Hilfe stoppen konnte. Allerdings hatten diese Besuche auch etwas Gutes: Herr Pfeiffer ist seither euphorisch begeistert von taiwanischen Notfallambulanzen.     
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Die erste Station war eine Reisplantage in Mitteltaiwan. Wir bekamen eine Einführung in Saat, Pflege, Ernte und Verarbeitung der Reispflanze von einem Reisbauer, der gemeinsam mit Carol (unserer taiwanischen Begleitehrerin und Dolmetscherin) gegen die Geräuschkulisse von 20 Regenschirmen ankämpfte, die zumindest im Ansatz etwas Feuchtigkeit des in vollen Strömen offenen Regenzeit-Himmels fernhalten sollten.
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In diesem kleinen Dorf besuchten wir eine Hochzeitshochburg: Benedikt und Tessa haben sich kurzerhand zu einer traditionellen taiwanischen Hochzeit entschlossen.
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Auf unserer Reise durch Taiwan machten wir immer mal wieder Halt, um traditionell chinesisch zu essen. Die erste Erkenntnis war hierbei: Chinesische Restaurants in Deutschland haben soviel mit chinesischem Essen zu tun, wie Lapskaus mit bayrischer Biergartenkultur: nichts!

Zum Thema "Essen" schreibt einer unserer Austauschteilnehmer (Christian):
"Besonders lecker war das Seafood Shrimps , Krabben und Sashimi (frischer roher Fisch ). Diese haben mir am besten geschmeckt. Die Shrimps in Taiwan sind "ein Muss"! Das waren die besten Shrimps die ich jemals gegessen habe. Seegurke und gekochter Titenfisch sind nur was für die Mutigen. Beim Krabbenessen darf man bloß nicht das Fleisch in den Scheren vergessen, das schmeckt am besten. Es ist zudem wichtig, dass einem gezeigt wird, wie man eine Krabbe zerlegt.
Auch wenn so manches Essen seltsam aussieht, darf man sich nicht abschrecken lassen und sollte immer so viel probieren wie nur möglich, denn auch das Essen ist Teil des interkulturellen Lernens. Man hatte den Eindruck, dass dies sogar ein sehr großer Teil in Taiwan darstellt."

Senem schreibt: "Das Essen in Taiwan ist bunt, schrill und exotisch wie das Land selbst. Taiwaner lieben Essen und alles was damit zutun hat: Essen einkaufen, essen gehen, Essen kochen und Essen anbauen. Da ist es auch kein Wunder, dass bei meiner Gastfamilie sogar im Schlafzimmer Essen aufbewahrt wird oder auf dem Balkon kleines Gemüse wächst.
Auch das Nachtleben wird - auf den sogenannten "Night markets" vom Essen beherrscht. Der Geruch ist nur der Vorgeschmack auf eine Kostprobe. Der sagenhafte und weit bekannte „stinky Tofu“ raubt einem nicht nur den Atem, sondern auch die Geruchsknospen. So weiß man immer ganz genau, in welchem der unzähligen kleinen und bunten Geschäften diese
Spezialität angeboten wird, auch wenn man der taiwanesischen Sprache nicht mächtig ist.
Obwohl so viel gegessen wird, gibt es kaum übergewichtige Menschen, von den kleinen Bierbäuchen der Männer mal abgesehen. Dies liegt vor Allem daran, dass man Öl oder Salz vergebens sucht. Zum Beispiel auf die Frage hin, ob ich Salz bekommen könnte, schaute mich die Kellnerin in dem Restaurant eines 5-Sterne Hotels nur verständnislos an und brachte mir kurze Zeit darauf freudestrahlend eine feurige Gewürzmischungsmühle, die ich nichtsahnend dankend annahm.
Auch Obst ist beliebt bei der Bevölkerung, doch nicht immer sind es bekannte Früchte. Tomaten sucht man in der Gemüseabteilung vergeblich, die zählt nähmich zum Obst und gehört somit auch in den Obstsalat. Eine Frucht hat es mir besonders angetan, ein sogenannter „Wax apple“ schmeckt nach Gurke und säurelosen Apfel und ist voller Vitamine.

Trinken ist natürlich auch wichtig in einem Land mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit von gefühlten 99%. Ein beliebtes Volksgetränk ist der „Bubbletea“, natürlich nicht zu vergleichen mit der krebserregenden europäischen Variante, die voriges Jahr so viel Aufmerksam in Deutschland erhielt. Alternativ kann man auch nur den „Milktea“ bestellen, die Basis des „Bubbleteas“, praktisch verpackt in unzähligen Plastiktüten, dass auch nichts verkleckert, sollte man in die Ess- und Trinkfreie Zone „Subway“ einsteigen.

Das Auge isst bekanntlich mit: In Taiwan nicht! Der Geschmack ist, was zählt. So darf man sich nicht über ein, in der Suppe schwimmendes ganzes Ei oder Kuchen mit Sesamkörnern, wundern.

Ich muss wirklich erwähnen und betonen, die taiwanesische Esskultur wird der überdimensionalen Gastfreundschaft in allen Bereichen gerecht. Es gibt wirklich alles, angefangen von überbackenem Tintenfisch bis hin zum berühmten schwarzen Ei. Taiwan ist bunt, schrill, exotisch und ein Land, so vielfältig wie seine Spezialitäten. Ich habe mich einfach in dieses Land, samt Bewohner und Essen verliebt."

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Der Regen konnte uns vor keinem geplanten Programmpunkt und keiner Reisestation abhalten: Hier freut sich Carol vor der größten Konfuzius-Tempel- und Schulanlage. 
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Dann ging es zum „National Museum of Marine Biology and Aquarium“. Wie der Name schon sagt, ist es ein riesiges Aquarium mit allen möglichen Meerstieren. Dort angekommen wurde erstmal ein Gruppenbild geschossen und danach durften wir in Kleingruppen mit unseren Partnern das Aquarium erkunden. Damit wir nicht nur sinnlos herumlaufen, bekamen wir noch drei Aufgaben rund um die anwesenden Meeresbewohner.
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Ein Suchbild mit zwei typisch-taiwanischen Meeresbewohnern. Kaum waren wir aus der Aquarium-Anlage draußen, fing es schon wieder an zu stürmen, doch dies trübte unsere Laune nicht im Geringsten. Mit dem Bus ging es also weiter zur nächsten Station, den „Katzenfels“. 
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Von einem Plateau aus konnte man aufs Meer schauen, wo der berühmte Fels lag. Zusammen mit der Klippe und der anliegenden Bucht sollte die Form an eine liegende Katze erinnern.
Danach ging es dann direkt zum Hotel, wo wir uns kurz ausruhen konnten bevor wir zur Kenting Straße gingen. Diese bestand größtenteils aus Essensständen mit typisch taiwanischen Snacks wie „Stinky Tofu“ oder „Gua Bao“ (Asiatischer Burger). Unsere Aufgabe bestand darin, die Stände die auf dem Blatt waren, wieder zu finden und mit diesem ein Bild zu machen. Natürlich durften wir währenddessen unser Abendessen kaufen. 
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Der Hotel-Beach und die Gnade einer dreißigminütigen Regenpause bot uns die Möglichkeit, das Meer zu genießen.
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Der dritte und letzte Tag unseres Reiseprogramms war geprägt von der Fahrt im Karaokebus und dem Besuch des Nationalmuseums. Nicht nur deutsche Besuchergruppen mit ihren taiwanischen Austauschpartnern, sondern jede Schulklasse besucht mindestens einmal im Schulleben dieses Museum, das die Geschichte Taiwans zwischen 15000 v. Chr. bis in die Gegenwart hinein dokumentiert.
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Der Handel mit China bestimmte sowohl den Aufschwung als auch die Abhängigkeit der Insel vom großen Bruder, vor allem im 17. Jahrhundert. 
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Ein großer Teil der Ausstellung widmet sich den Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans von China.
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Am nächsten Tag bestimmte vor allem der Besuch des Generaldirektors des Deutschen Instituts als auch das "Deutsche Fest" den Vormittag. Dazu ist bereits ein Bericht auf der Homepage erschienen: Hier geht es zum Bericht über die Übergabe der deutsch-taiwanischen Freundschaftsmedaille. Wer einen Blick in die taiwanischen Abendnachrichten machen möchte, kann diesem Link folgen. Zu einem Radiointerview geht es hier. Klicken Sie auf der Seite den Kopfhörer.
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Ein Proffessor für Folklore, Tänze und Sprache der taiwanischen Aborigines (2% der Gesamtbevölkerung) gab uns am nächsten Tag eine theoretische Einführung in die Geschichte und Bedeutung der Volkstänze, die Entwicklung der Aborigines-Bevölkerung auf Taiwan sowie die Bedeutung der Kleidung und des Schmucks, den wir im Anschluss teilweise selbst erstellten. 
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Es hat wohl keiner damit gerechnet, dass wir in Taiwan sogar das Flechten lernen.
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Gesänge und Tanzschritte waren schnell erlernt und so trafen sich moderne Deutsche mit modernen Taiwanern im gemeinsamen Volkstanz eines Volkes, das zwar die Geschichte des Landes, aber kaum die Gegenwart bestimmt. Spaß machte es allemal! 
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Bunt, bunter, Aborigines!
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Was bringen wir aus Taiwan mit? Unter anderem einen Vorschlag für eine Schulinform am Unterrieden!
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Neben dem Austausch von Visitenkarten, dem Verzicht aufs Niesen, dem Tragen von Mund-Nase-Masken bei Erkältungen, dem Schenken und Beschenktwerden, zählt das Fotografieren, insbesondere in der Disziplin "Gruppenfoto", zu den wesentlichen Bestandteilen der taiwanischen Alltagskultur. Hier sieht man ein schönes Exemplar unserer insgesamt 41 Gruppenfotos.
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Ein geheimer Blick in ein Klassenzimmer verrät: Was in Deutschland zu einem mittelschweren Konflikt zwischen Schüler und Lehrer führen könnte (das Schlafen während des Unterrichts), wird in Taiwan geduldet. Da viele Kinder einen langen Schulweg haben, von frühmorgens bis 18 Uhr in der Schule sind und danach des Öfteren noch Hausaufgaben machen oder privaten Nachhilfeunterricht besuchen, gönnt man den Schülerinnen und Schülern den wohlverdienten "Power-Nap".
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Eine Gruppe der Unterriedener bekam eine Führung im Hafen von Taipeh,...
06025
... eine zweite Gruppe machte sich auf zum "101", dem höchsten Gebäude Taiwans, das sich bis 2007 sogar "ds höchste Gebäude der Welt" nennen durfte.
06031
Im 101 erhielten wir eine audiogestützte Führung auf englisch, die u.a. auch in die Statik dieses Gebäudes einführte, das in einem Erdbebengebiet als eines der erdbebensichersten Gebäude der Welt angesehen wird. Ein öffentlliches Geheimnis dieser Stabilität ist der weltgrößte Schwingungstilger (660 Tonnen), der für den Besucher des 101 zu besichtigen ist. Die Tilgermasse bildet zusammen mit einer eigenen Tilgerfeder ein Pendel, dessen Eigenfrequenz auf die zu eliminierende Schwingfrequenz eingestellt wird. Bei dieser Frequenz kann der Tilger große Auslenkungen ausführen - die Kräfte am Federansatzpunkt werden daher ebenfalls groß. Der Schwingungstilger entzieht bei dieser Frequenz der Struktur Schwingungsenergie für seine eigenen Schwingbewegungen. So kann der (vergoldete) Schwingungstilger bis zu 40% der einwirkenden Kräfte (Erdbewegungen und Wind) sofort kompensieren.
06032
Für alle, die sich nicht so sehr für die technischen Details interessierten, bot sich ein unbeschreibbarer Ausblick. Wohlgemerkt, einige der sichtbaren Häuschen sind Hochhäuser, die in der Skyline von Frankfurt keinen Vergleich scheuen müssten. Um diese Höhe und die Plattform des 101 zu erreichen genügte übrigens eine 35 sekündige Fahrt im Aufzug. Der Druckausgleich des Innenohrs hatte dann allerdings beim ein oder anderen etwas länger gedauert.
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Es deutete sich an: Das gute Wetter stand vor der Tür. Glücklicherweise hatten wir lediglich in den ersten drei Tagen monsunartige Regenschauer. Der Rest der Woche war von stetig sonnigerem Wetter geprägt. 
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Der Freitag (Abflug war am Sonntag, 23.30 Uhr) war sodann noch angefüllt mit sehr informationsdichten und interessanten Stationen innerhalb Taipehs. Die katholische Universität Taipeh lud uns zu einer Informationsveranstaltung über das universitäre Leben Taiwans, Möglichkeiten des Studiums in Taipeh und Sprachkurse in Chinesisch an. Der Rektor der Universität, der Leiter der Sprachwissenschaften sowie der Leiter der deutschen Fakultät sowie einige Studenten scheuten keine Mühen, uns einen lebendigen Einblick zu bereiten.
07003
Vor allem der persönliche Bericht eines deutschen Studenten, der nun seinen Lebensmittelpunkt in Taiwan gefunden hat, stieß auf großes Interesse unserer Schülerinnnen und Schüler.
07012
Nachdem uns die Universität in ein traditionelles taiwanisches Rstaurant eingeladen hatte, besuchten wir noch ein Puppenmuseum, das einen Einblick in die Geschichte der Puppenherstellung und die Verknüpfung zwischen der religiösen Figuren- und unterhaltenden Puppentradition bot.   
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Nicht alle der ausgestellten Puppen sahen so freudlich drein wie dieses Exemplar!
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Auch das Schattenspiel ist in der chinesischen Geschichte nicht wegzudenken. Wir produzierten eigene Schattenfiguren...
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... und gaben diesen sogleich zum Auftritt frei!
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Der Blick hinter die Kulissen.
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Kaum zurück in der YPHS, erwartete uns eine Schulveranstaltung, die eigens aufgrund unseres Besuches auf die Beine gestellt wurde: Über 20 Klassen der YPHS sangen und performten entweder jeweils ein deutsches oder ein japanisches Lied. Eine Jury, die aus Frau Ilgenfritz, Frau Berger, Lili und Mrs. Liu bestand, musste entscheiden, wer die beste Darbietung des Nachmittags bot.
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Dies war ein schwieriges Unterfangen, gaben sich doch sichtlich alle Klassen sehr viel Mühe. Hier ist eine komplex ausgeführte Choreographie zum deutschen Lied "Danke, für diesen guten Morgen" zu sehen. Dieses Lied schaffte es gleich zweimal aufs Podest: Die Klasse erreichte den zweiten Platz durch die Vergabe des Jurypreises und einen Spezialpreis für das Lied, das dem deutschen Vice Principal am besten gefiel. 
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Auch wir gingen nicht mit leeren Händen aus dieser Veranstaltung. Diesen Preis erhielten wir allerdings nicht für unsere gesangliche Glanzleistung, die wir außer Konkurrenz auch noch zum Besten gaben (Bruder Jakob auf chinesisch und als deutscher Kanon, die Halle tobte!), sondern für den zweiten Platz eines Onlinequizes. 
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Frau Berger freute sich, diesem besonderen Exemplar einen Preis zu überreichen.

Über die Leichtigkeit und die Schwierigkeiten, sich in Taiwan zu verständigen schreibt Matthias: "Obwohl die englische Sprache nicht zu den Hauptsprachen der Insel gehört, wird sie überall bereits früh in der Schule gelehrt. Dies heißt aber nichts, denn auch wenn Taiwan ein sehr modernes Land mit einem sehr fortgeschrittenen Bildungssystem ist, befindet man sich dennoch im asiatischen Raum. Das heißt, dass im Sprachunterricht überwiegend Vokabular auswendig gelernt wird, ein offenes Sprachtraining ist nur bei jungen, modern denkenden Lehrern vorhanden. Obwohl ein durchschnittlich guter taiwanischer Schüler einen ebenso durchschnittlich guten deutschen Schüler von der Wortanzahl seiner englischen Sprache in die Tasche stecken könnte, sagt dies nichts über sein eigentliches Niveau aus. Es ist somit klar, dass Leute, die keine Affinität zur englischen Sprache beziehungsweise keinen guten Lehrer hatten, ein nur mittelmäßiges bis schlechtes Englisch sprechen. Für den Austausch spielte das nur eine nebensächliche Rolle: In Taiwan sind die für den Austausch zugelassenen Schüler ausgewählt. Dieses Auswahlverfahren beinhaltet einen Sprachtest, weshalb die wenigsten mit sprachlichen Schwierigkeiten rechnen mussten, wenn sie sich mit ihrem Austauschpartner unterhalten.
Ob die Familie, in die man kommt Englisch spricht, weiß man im Vorfeld jedoch nicht. Die allermeisten hatten mindestens ein Elternteil, welches der englischen Sprache mächtig war, bei vielen haben sogar alle Familienmitglieder Englisch gesprochen.
Jedoch gibt es auch Ausnahmen, bei mir zum Beispiel haben nur der Bruder und mein Austauschpartner Englisch reden können. Das hat aber überhaupt nichts an der Gastfreundschaft geändert, meine Familie hat sich trotz Sprachbarriere immer um mich gekümmert und ein riesiges Programm mit mir gemacht, dafür bin ich sehr dankbar.
Wenn mal der Austauschpartner nicht da war, um mir beim Reden zu helfen, so konnte ich meistens mit Zeichen (Händen und Füßen) vorankommen. Meistens, so meine Meinung, ist es sowieso selbstverständlich, was die Familie von einem möchte oder einen gerade fragt.
Der größte Teil der taiwanischen Bevölkerung hat Englisch in der Schule gelernt, aber nur die Hälfte redet mit einem. Dieses Phänomen kann man in vielen asiatischen Ländern beobachten: Die meisten haben nämlich Angst, Englisch zu reden und sich so zu „blamieren“. Meistens schauen sie nur sehr verlegen und schütteln den Kopf. Die Hilfsbereitschaft ist jedoch ungebrochen, so wird sich meistens mit Zeichensprache beholfen oder eine Person geholt, die Englisch sprechen kann.

Es sei noch erwähnt, dass ab und zu versucht wurde, den Austauschpartnern einige Wörter/Sätze/Aussagen in der Muttersprache beizubringen. Sowohl die Taiwaner versuchten den Deutschen einige chinesische Worte beizubringen, als auch anders herum. Vor allem beim Deutschen Fest an der Yong Ping High-School wurde versucht den deutsch-lernenden Schülern einige weitere Sprachkenntnisse zu vermitteln. Dies war sicherlich auch für die deutschen Schüler unterhaltsam.
Insgesamt gesehen kann man also festhalten, dass die Kommunikation während des Austausches hin und wieder eine Herausforderung darstellte aber niemals ein Hindernis, welches nicht überwunden werden konnte."

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Neben den äußerst dicht besetzten offiziellen Programmpunkten, blieb dann dennoch genügend Zeit, mit den Austauschpartnern oder der ganzen Gastfamilie Neues, Fremdes, Spannendes und Schönes zu entdecken. Hier wurde einer unserer Teilnehmer Zeuge eines religiösen Festes. Drachen sind allgegenwärtig und zieren u.a. jeden Tempel. 
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Taoistische Tempel beeindrucken vor allem durch ihre Farbenpracht, für unseren abendländischen Blick unzähligen Götter,...
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....filigran geschnitzte und bemalte Decken,...
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... und teilweise gartenzwerghaften Figürchen. 
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Auch in Taipeh gibt es einiges zu entdecken. Dieser musikalische Zeitgenosse lud den Fotografen dazu ein, ebenfalls zu musizieren

"Taipeh liegt im Norden Taiwans am Fluss Danshui. Sie ist die taiwanesische Hauptstadt und hat circa 2,7 Mio Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von etwa 10.000 Einwohnern je Quadratkilometer. Rechnet man das grenzenlos anliegende New-Taipeh mit, wohnen in der taiwanesichen Hauptstadt über 6 Millionen Menschen. Zum Vergleich: in Stuttgart sind es nur 3000 Einwohner/km2. Das höchste Gebäude und Wahrzeichen der Stadt ist der Taipeh 101. Er hat 101 Stockwerke und eine Höhe von 508 Metern. Eine weitere Sehenswürdigkeit, die wir auch besucht haben, ist die Nationale Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle, zum Gedenken an den langjährigen Präsidenten und obersten Militärbefehlshaber Chiang-Kai-shek.

In Taipeh liegt erstaunlich wenig Müll auf der Straße, obwohl es nur wenige Mülleimer gibt. Das liegt daran, dass das Wegwerfen von Müll auf die Straße empfindlich bestraft wird.
Der Straßenverkehr wird stark von Motorrollern dominiert, die links und rechts überholen und sich durch jede Lücke durchschlängeln. Allerdings sind die Leute dort daran gewöhnt, sodass es kein Problem darstellt und diese Fahrweise sogar erwartet wird. Es gibt auch direkt vor Ampeln extra Bereiche in denen sich Roller bei Rot sammeln können. Auch auf den Autobahnen in Taipeh wurden extra Spuren für Motorroller eingerichtet. Ansonsten kann man mit der U-Bahn (MRT) und Bussen alles in der Stadt gut erreichen."

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Typische Nebenstraße mit einem Restaurant am anderen.
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Taipeh bei Nacht.
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Dieses - zugegebenermaßen nicht sehr gelungene - Foto zeigt Taiwans Nationalhelden Nr. 1: Der erste in Taiwan geborenen Panda!
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Teeplantagen säumen nahezu die gesamte Hochebene Oolong von Taiwan.
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Die Familien gestalteten das Wochenende auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Tessa schreibt dazu:

"Unser achter Tag in Taiwan und somit unser vorletzter Tag hat begonnen und dieser stand diesmal in der Gestaltungsregie unserer Gastfamilien. Jeder von uns Austauschschülern hatte seinen individuellen Tag. Meiner hat damit begonnen, dass ich von meiner Gastmutter zu einem beliebten Tempel gebracht wurde. Mit meiner Partnerin Miya, ihrer Schwester und ihrer Mutter sind wir quer durch Taipei gefahren, damit ich einen Einblick in ihre Religion bekomme.
Natürlich sind diese Religionsstätten komplett anders als bei uns in Deutschland. Hinter einem aufwändig verziertem Bogen oder einem Tor befinden sich ebenso aufwändig gestaltete Gebäude, die mit bunten Farben und Elementen nur so strahlen. Da es Samstag war, war auch für mich zu erkennen, wie lebendig die Religion in Taiwan gelebt wird. Viele brachten Essen mit oder kauften vor Ort Leckerei, die dem jeweiligen Gott vorgelegt werden können. Es duftete überall nach Räucherstäbchen und an jeder Gebetsstelle häuften sich die Gläubigen. Die Vielfältigkeit und die bunten Elemente an den Tempeln stellen einen Kontrast zu unserer ruhigen und Konzentration fordernden Kirche dar.
Natürlich hatte auch dieser Tempel einen eigenen Souveniershop für die Glückspringer der Ehe, Gesundheit, Intelligenz etc.
Als nächster Programmpunkt stand eine Fahrt ans Meer - zusammen mit Patrizia und ihrer Gastfamilie - auf dem Programm. Sie hatten vor, mit uns Jetski zu fahren. Ein Erlebnis, auf das wir uns schon sehr freuten. Mit dem eigenen Jetski und jeweils einem Erwachsenen für uns Mädels ging es dann auf das stürmische Wasser. Ein Erlebnis, dass wir beide noch nie zuvor gemacht haben und immer in Gedanken behalten werden. Von Bucht zu Bucht konnten wir auch die faszinierende Landschaft betrachten und Taiwan aus einer neuen Perspektive sehen, nämlich vom Meer aus.

Nach dieser actiongeladenen Aktion, hat der nächste Höhepunkt gleich angefangen. Am Strand haben wir uns auf Quads geschwungen und sind den Strand abgefahren. Eine persönliche Sanddünentour durchs Grüne haben wir auch noch bekommen. Wer hätte gedacht, dass wir sowas in Taiwan auf einem Schüleraustausch erleben dürfen?
Das war ein Erlebnis und natürlich sind wir dann alle total fertig in unsere Betten gefallen.
Ich bin unendlich dankbar so ein tollen Tag mit meiner zweiten Familie erleben zu dürfen. Patrizia und ich hatten mit Amy und Miya eine verdammt tolle Zeit und wir haben es sehr genossen, wie großzügig mit uns umgegangen wurden ist."

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Typisch taiwanischer Imbiss.
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In der vom Taoismus geprägten Gesellschaft kommt es dennoch vor, mal einen echten buddhistischen Mönch zu treffen.
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Im betriebsamen Taipeh bei Nacht fällt es schwer, die Kamera still zu halten.
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Der Piccadilly Circus von Taipeh!
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In Deutschland haben Schulkantinen - vom Unterrieden mal abgesehen - oftmals keinen guten Ruf. Die Taiwaner haben, um das zu vermeiden, einen ganz simplen Lösungsweg erschaffen: Das Essen wird von jedem einfach selbst mitgebracht. Aber keine Brötchen oder Apfelschnitze wie bei uns üblich, viel eher ganze Mahlzeiten. Und weil es in Taiwan unüblich ist, egal welche Mahlzeit des Tages kalt einzunehmen, gehört zur Standard-Einrichtung eines Klassenzimmers zwischen Tischen und Stühlen auch ein funktionstüchtiger Backofen! 
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Das "Familienwochenende" endete am Sonntag um 17 Uhr mit dem Beginn der "Farewell-Party" an der YPHS. Es war Zeit Abschied zu nehmen. Zu Beginn der Abschiedszeremonien gab es - wie sollte es auch anders sein - Geschenke.

Eine Schülerin berichtet: "Alle brachten ihr fertig gepacktes Gepäck mit und die Trauer war den meisten klar im Gesicht abzulesen, einige hatten jetzt schon Tränen vergossen. Es wurde klar das der Abschied nicht leicht werden würde, was ja kein Wunder war, denn ich denke, dass die Reise nach Taiwan nicht einfach als eine "Reise" in unserem Gedächtnis bleiben wird. Ich denke, dass unvergleichbar besondere Erinnerungen, Erlebnisse und Eindrücke entstanden sind und natürlich nicht zu vergessen neue Familien und sehr gute Freundschaften!
Nachdem sich die meisten auf dem Schulhof versammelt hatten und viele Fotos gemacht wurden gingen die Familien in den Saal, indem auch die Willkommensparty am ersten Tag stattgefunden hatte. Wir setzten uns alle an unsere Tische und nach einigen Konversationen fing das Programm an.
Es folgten einige Worte der Yong Ping Schuldirektorin und von Herrn Pfeiffer. Anschließend wurden die Gewinner für die schönste Gestaltung der Tassen von unserem ersten Ausflug gekürt und dann durften wir uns an einem großen Buffet bedienen.
Während wir das Essen aßen, sahen wir gleichzeitig Präsentationen über den Trip der Taiwaner zu uns nach Deutschland. Es kamen schöne Erinnerungen und witzige Momente von letztem Jahr vor unsere Augen."

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Es wurde dann alles noch etwas emotionaler als die Einzelpräsentation unserer Austauschpartner folgten. Jeder von ihnen hatte eine Powerpoint-Präsentation oder einen kurzen Film mit Bildern über die unvergesslich schönen 10 Tage vorbereitet.
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Wir heulten „Rotz und Wasser“ und mussten dann plötzlich wieder Lachen. Es gab kaum jemanden der keine Tränen in den Augen hatten, vor allem als das persönliche Empfinden jedes Einzelnen und die Danksagungen geäußert wurden. Dann folgten der tränenreiche Abschied, Umarmungen und Versprechen für das Wiedersehen. Ein letztes Mal setzten wir uns in den Bus und fuhren zum Flughafen, wohin uns einige Familien auch noch folgten. Ein letztes Mal machten wir ein Gruppenfoto, und verabschiedeten uns dann endgültig nachdem wir unser Gepäck abgegeben und das „check – in“ hinter uns gebracht hatten. 
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Es dauerte nicht lange, da durften wir schon in unser Flugzeug der China Airlines. Durch die Turbulenzen im Hinflug erwarteten wir schon Schlimmes. Doch ganz im Gegenteil verlief der 13- stündige Flug nach Deutschland ohne jegliche Komplikationen und Turbulenzen. Und so ging eine einmalige und wunderschöne Reise mit unvergesslichen Momenten, Eindrücken, Gefühlen, Geschmäckern, Gerüchen und Begegnungen zu Ende, die, da bin ich mir sicher, keiner von uns so schnell vergessen wird und ich glaube auch keiner bereut hat!

 

Wir möchten an dieser Stelle insbesondere den Organisatorinnen Lili und Carol für ihre ausgezeichnete Planung, Durchführung, Moderation und medizinische Versorgung danken. Ihr habt den Austausch zu dem gemacht, was er war: eine intensive Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die mit Interesse gekommen und mit vielen Eindrücken und Erkentnissen wieder gegangen sind und meist davon ausgehen, dass die begonnenen Freundschaften bestehen bleiben. Vielen Dank!

 

Texte: Alle Beteiligten am Schüleraustausch Taiwan 2015
Bilder: Viele Beteiligte am Schüleraustausch Taiwan 2015   
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