Interner Bereich

Karrieretipps aus erster Hand

Im Rahmen der Berufsorientierung (BOGY) kamen zwei Väter von Schülern unserer Schule in den Gemeinschaftskundeunterricht der Klasse 9b. Herr Matthias Kälbly, Unternehmensberater, und Herr Dr. Michael Klar, Abteilungsleiter bei der Robert Bosch GmbH, berichteten den Schülerinnen und Schülern über ihren beruflichen Werdegang und die täglichen Herausforderungen in ihren Tätigkeiten.

Herr Kälbly war am Donnerstag, dem 16.11.2017 in der 5. und 6. Stunde als Experte bei den Schülern der 9b. Die 27 Schüler konnten in den 90 Minuten viele Impulse aufgreifen. Der Unternehmensberater ist ein Beispiel für die wandelnde Flexibilität, die sich in einer abwechslungsreichen beruflichen Biographie ausdrückt.

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Matthias Kälbly

Herr Kälbly appellierte an die Schüler, einen Perspektivenwechsel durchzuführen und in den Sommerferien beispielsweise einen einwöchigen Ferienjob auszuüben. Dies brächte zum einen Geld und zum anderen erste berufliche Erfahrung. Er empfahl, sich über die eigenen Wünsche klar zu werden, zu reflektieren, „Was ist mir wichtig?“ und „Was bringt mir Glück und Zufriedenheit?“. Er riet den Schülern, sich über die Möglichkeiten und den Weg zum beruflichen Ziel rechtzeitig und regelmäßig zu informieren und sich dann über die Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel bewusst zu werden. Je länger man damit warte, die Anforderungen zu meistern, desto mehr komme am Ende auf einen zu, desto steiler werde der Weg.

Wie wichtig der Beruf für die persönliche Lebensgestaltung ist, zeigt sich am Beispiel des bedingungslosen Grundeinkommens, wie es in Finnland eingeführt wurde. Wieso sollten die Menschen noch arbeiten, wenn sie auch ohne Anstrengung Geld vom Staat bekommen?
Hier kann auf die Bedürfnispyramide des Forschers Abraham Maslow verwiesen werden: Der Beruf dient zum einen der Erfüllung der Grundbedürfnisse, wie Essen, Trinken und Schlaf, sowie der Sicherheitsbedürfnisse, wie ein Dach über dem Kopf, Gesundheit und Familie, mittels Einkommen. Zum anderen, und das ist hierbei entscheidend, dient er der Selbstverwirklichung des Individuums. Während die Grundbedürfnisse durch das Grundeinkommen nur auf einem niedrigen Niveau erfüllt werden, fehlen ohne berufliche Tätigkeit der Spaß und die Freude an der Selbstverwirklichung. Daher ist die Wahl des richtigen Berufes ist von enormer Bedeutung, denn Frustration bei der Arbeit kann auf Dauer auch nicht durch hohes Einkommen aufgewogen werden.
Die Schüler notierten sich beim Vortrag zahlreiche Weisheiten: „Lernen ist ein permanenter Prozess!“, „Die Zukunft beginnt heute und jetzt!“, „Das Leben ist nicht fair! Und Wahrheit ist subjektiv! (Jeder muss sie und es für sich selber herausfinden!)“ sowie „Hohe Einkommen bedürfen hoher Anstrengungen! Als Person muss man in Vorleistung treten!“

Am Montag, dem 20.11.2017, kam Herr Dr. Michael Klar in den Unterricht. Der Abteilungsleiter bei der Robert Bosch GmbH arbeitet in Leonberg bei der Entwicklung für Fahrerassistenzsysteme und Radarsensoren. Er hat die Aufsicht und Verantwortung für 150 Mitarbeiter. Ein- und Verkauf, Qualität-Sicherung sowie Problem- und Konfliktlösung sind wichtige Bereiche. Generell werde die Technik immer kleiner, besser und günstiger.
Herr Klar ging auf die Faktoren ein, die auf ihn als Schüler prägend waren wie Vorbilder aus der Verwandtschaft (Onkel) und Nebenverdienst (Zeitung austragen). Die Bereitschaft zum Lernen (auch und gerade) aus Misserfolgen, Spaß an der Arbeit und Einsatz sollte vorhanden sein. Wie in der Schule spiele auch die Wertschätzung gegenüber dem Anderen eine große Rolle.

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Dr. Michael Klar

Ein großes, aktuelles Thema in der Berufswelt sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Während Herr Klar in seiner Position überdurchschnittliche Arbeitszeiten von 7.30 bis 19.30 Uhr hinnehmen muss, beschwert sich sein Sohn Max über die lange Abwesenheit seines Vaters.
Durch die zunehmende Möglichkeit, von zu Hause arbeiten zu können („Home Office“), bekommen die Spannungsfelder Arbeit und Freizeit, Beruf und Privat (Work-Life-Balance) sowie Arbeitnehmer und Familienvater zunehmend an Bedeutung. Die Technik ist hier Chance (mehr Kontakt zur Familie) und Risiko (kein Privatleben mehr) zugleich.

Herr Künstle und die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b wollen sich für die Einblicke in die Anforderungen des Berufsalltags bei Herrn Klar und Herrn Kälbly herzlich bedanken. Es wäre wünschenswert, wenn dieses Projekt Nachahmer finden würde. Sicherlich gibt es (nicht nur) in jeder neunten Klasse Eltern, die bereit sind, den Schülern bei ihrer Suche nach dem eigenen Beruf durch Impulse zu helfen.

Text: Benjamin Künstle
Fotos: Privat
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